17. + 18. DEZEMBER 2009, AB 20 UHR
KAI GLASON / ANDREAS WENDT, NOZOMI TOMOEDA, SOHYUN JUNG

And yet when I say ’strange loop‘, I have something else in mind – a less concrete, more elusive notion. Not a physical circuit but an abstract loop in which, in the series of stages that constitute the cycling-around, there is a shift from one level of abstraction (or structure) to another. In short, a strange loop is a paradoxical level-crossing feedback loop.

I am a Strange Loop, Douglas Hofstadter

Kai Glason wurde 1980 in London und Andreas Wendt 1988 in Göttingen geboren. Gemeinsam sammelten sie für Unidentified Flying Objects in Hamburg gefundene verworfene häusliche Gegenstände, die sie zu neuen Wesen zusammen setzten.  Die ursprünglichen Funktionen sind den Einzelteilen meistens noch anzusehen. Die Gegenstände erfuhren eine Wandlung vom Gebrauchsgegenstand, zum Sperrmüll in einen nun neuen Zustand: abstrakte Kippfiguren, Objekte, die eine unverbindliche Beziehung mit dem Ausstellungsraum und dem Besucher eingehen.

Subtile Verweise aus dem Haushalt spielen auch eine Rolle für Nozomi Tomoeda. Er wurde 1977 in Osaka/Japan geboren, absolvierte das MFA am  Department of Design and Industrial Arts, Faculty of Art und das PhD Programm an der Graduate School of Art der  Hiroshima City University Japan. Seit 2008 studiert er bei Haegue Yang (HfbK Hamburg). Vielleicht war die Geschichte Hiroshimas mit Auslöser für den Künstler, sich mit Orten und ihrer Bedeutung auseinander zu setzen. In Strange Loop zeigt er  u.a. zwei gleiche Tassen einer Designserie des bekannten schwedischen Inneneinrichtungsunternehmens. Beide Tassen unterscheiden sich jedoch bei genauer Betrachtung nicht nur in ihrem Aussehen, sondern auch in ihrem Produktionsland. Darüber hinaus kann sich der Besucher den Kopf zerbrechen, welche Bezüge die bekannteste Hamburger Biermarke und St. Pauli noch haben könnten. Nicht minder verlockt ein Milchtopf: Die Umrisse der sich dort befindenden Milchhaut wirft ein geografisches Rätsel auf…

Sohyun Jung, geboren 1982 in Gwangju/Südkorea lässt den Besucher teil ihrer Videoinstallation werden. In einem Dachboden filmte sie eine Kulisse, in den sie performativ mit Licht und Schatten eingriff. Diesen ‚Film1‘ projizierte sie auf die selbe Kulisse und schuf in einem weiteren Prozess ‚Film2‘, den wir in Form einer neuen Installation in der Ausstellung Strange Loop zu sehen bekommen. Die Künstlerin wird auch diesmal die Installation im Ausstellungskontext durch eine Performance ergänzen. Das Wechselspiel zwischen Licht und Schatten, Betrachten und Teilnehmen, Bild und Raum lädt uns ein, Velasquez` Las Meninas auf neue Weise zu analysieren und zu erfahren.

kuratiert von Nina Wiesnagrotzki

GALERIE GENSCHERSCHOKOLADENFABRIKKAROVIERTEL
MARKTSTRASSE 138, 20357 HAMBURG

STRANGELOOP