Empfangsstation von THERE IS NO TIME zum G20 in der Galerie Genscher neben: Thalia Theater, Kunstverein, Westwerk, Gängeviertel, Hinterconti, Yoko Mono, Textem Verlag, Galerie Conradi, Bücherhalle Altona, Lichthof Theater, Walrus Bar, Videowand Heiligengeistfeld, Kombüse/Plan B, Nowa Huta, Koppel 66, Bahnhofsmission, Bücherhalle Hühnerposten, Harburger Bahnhof, Honigfabrik, Kaffeeklappe, Kiosk Station Vogelhüttendeich, Deichdiele, Turtur, Hochschule für bildende Künste, u.a..

?? ???? ????? ???????????. Am 7. und 8. Juli kommen Trump, Putin, Erdogan, Merkel und Kollegen auf einen Plausch nach Hamburg, begleitet von großzügigen Absperrungen und soviel Polizei, wie in eine Stadt hinein passt. Gipfel kippen, aber wohin? Und was überhaupt, wenn es gelänge? Da geredet wird, ob wir es wollen oder nicht, laden wir unter einer anderen Prämisse ebenfalls zum Reden ein: There Is No Time, es gibt keine Zeit. Wir müssen reden, nämlich über die Gegenwart, wenn es eine Zukunft geben soll.

Weit weg vom Jahrmarkt der Hoffnungslosigkeit brechen wir die Themen des G20 neu an und fragen: was mag es sein, das sich die politischen Schausteller unter „Zukunftsfähigkeit verbessern“ oder „Verantwortung übernehmen“ vorstellen, unter „Frauen“ oder „Fluchtursachen bekämpfen“? Es reicht nicht, Frisuren und Persönlichkeitszüge etwaiger Staatsspitzen einer harten Kritik zu unterziehen. Hier allein gibt es zwar genug Defizite, um die Zeilen etlicher Glossen zu füllen, dennoch gleitet es sich am Schmierfett der kosmetischen Aufbereitung entspannt an nicht so unwesentlichen Fragen vorbei. Zum Beispiel: Warum Protektionismus und nationalstaatliche Souveranität rechts und links der Mitte wieder Herzflattern entfachen, während „weiter so“ ein dumpfes Echo im Nirgendwo ist? Wieso, wenn denn die Arbeit von der Technik verschluckt zu werden droht, die Nachricht nicht mit froherer Kunde überbracht wird: schließlich hiesse es mehr Zeit für Alle? Gibt es Griechenland noch? Die Eurozone? Wie lange dauert es noch, bis dieser irreversible Klimawandel endlich von kompetenten Fachkräften aufgehalten wird? Beginnt Depression erst beim Arztattest gesellschaftlich zu werden oder schon vorher? Was hat das wiederum mit dem G20 zu tun?

Wählen ist immer ein bisschen sterben und so kommt die Repräsentation der leicht Agonisierten mit größtem Tamtam ins Stadtzentrum, um vom Empfangskomitee der Übrigen angerempelt zu werden. Wir finden das im Prinzip gut, sehen das Problem aber weder in den Gesichtern noch im Globalen, sondern Überall und in Allem, begonnen bei der Zeit, die immer nur dafür aufzubringen ist, nicht vom Dampfer zu fallen. Darum eine Sendung, die sich bemüht Kritik auf die Straße zu bringen ohne sie zu Häppchen zu stutzen – ja, das knirschende Räderwerk der zwanzig größten Industrienationen braucht mehr Aufmerksamkeit und Verständnis als es 48h Sendezeit erlauben, aber einfache Lösung zirkulieren zuhauf und mehr als genug.

Wir handeln mit Schwierigkeiten, begonnen bei der, ein stadtweites Netz aufzubauen, das zur Diffusion der Sendung über die Absperrungen hinaus taugt. In diversen Bars, Kiosken und Kultureinrichtungen wird There Is No Time für die Dauer der Gipfeltage laufen, mit eurer Hilfe gilt es aber noch tiefer in dieses unalltägliche Grundrauschen einzudringen und ein paar pointierte Beiträge zu pflanzen: von einer schwimmenden Plattform auf einem Hamburger Kanal gesendet, wünscht sich There Is No Time das Frühstücks-, Mittags- und Abendfernsehen der Hamburger Gipfelkultur zu werden. Lärmbelästigt eure Nächsten und stellt eure Beamer und Boxen ans Fenster, teilt die Anleitung mit euren Nachbarn, kommt auf unser Floß, das an beiden Tagen nicht nur Sendezentrale, sondern auch Erholungsort und Flüsterstube sein will. Das Archipel liegt an der grünen Brücke in Hammerbrook an und freut sich mit Verpflegung auf Besuch.

https://thereisnotime.net/
https://dasarchipel.org/
https://designforthelivingworld.com/

07–09.07.2017
THERE is NO TIME Live Stream | Receiving Terminal

GALERIE GENSCHER
MARKTSTRAẞE 138
20357 Hamburg
https://galerie-genscher.com/

Mit freundlicher Unterstützung der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg – BKM –