Man macht immer so Sachen nebenbei, die dann in der Schublade landen oder das Skizzenbuch nie verlassen. Sie haben wenig zu tun mit dem, was man sonst zeigt, was man an die Öffentlichkeit lässt, wie man wahrgenommen werden möchte – sei es aus Bequemlichkeit, aus Konzept oder strategischen Überlegungen.

Doch es gibt eben auch diese anderen Dinge – Fragmente, Fotos, Zeichnungen, Recherchen, Spielereien, Texte, Vergessenes, Beiläufiges, Musikstücke, vereinzelte Notizen –, die für einen Tag aus ihren Verstecken, aus den hintersten Ecken, herauskommen und dann wieder dorthin verschwinden, wenn es erschienen sein wird, als wäre dieser Tag nie gewesen – wie selbst eines Tages Zeit und Multiversum.

„BUT YOUR REALITY HURTS ME A LOT“, Michy, 2023

Life is a tapestry of endless transformations. One day, everything will fade away, even the universe itself. A fleeting moment in the grand cosmic dance.
In the silence of the night, under the watchful gaze of the moon, we confront our deepest fears. In this vast expanse of eternity, we are but a fleeting thought, a dream within a dream.
Yet, we stand resilient, carving our path through the fabric of reality.

"BUT YOUR REALITY HURTS ME A LOT"

Footage zu: „BUT YOUR REALITY HURTS ME A LOT“

Leyla Rodriguez, Künstlerin mit argentinischen Wurzeln, kommt aus einer Musikerfamilie und wuchs während der Militärdiktatur in Argentinien auf. Sie immigrierte 1984 nach Europa und lebte in verschiedenen Städten, darunter Frankfurt, Hamburg, Madrid, Berlin und Leipzig, bevor sie schließlich wieder nach Hamburg zurückkehrte. Ihre künstlerische Arbeit zeichnet sich durch eine Vielfalt an Medien aus und umfasst Installationen und experimentelle Filme. Ihr Ansatz ist oft konzeptionell und praktisch ausgerichtet und bildet das Wesen eines Gesamtkunstwerkes.

Ihre Filme erzählen meist in Fabeln von alltäglichen Handlungen und Transformationen. Sie erzeugen Illusionen von Geschichten, die Teil von Identität sind, wobei das Verhältnis von Identität und Natur, Kultur, Heimat und Heimatlosigkeit ein übergeordnetes und wiederkehrendes Motiv darstellt.

Im Jahr 2011 wurde Leyla Rodriguez mit dem Kraft New Media Prize ausgezeichnet. Ihre Arbeiten wurden in internationalen Orten ausgestellt, darunter das Millennium Film Workshop in New York (2022), Visarts Maryland (2021), das Festival des Cinémas Différents de Paris (2020), das 65. Internationale Kurzfilmfestival Oberhausen (2019), das MACRO Museo d’Arte Contemporanea di Roma (2018), das Staatliche Eremitage-Museum in St. Petersburg (2017), Platforms at Art-Athina in Athen (2016), das MuVIM Museu Valencià de la II-lustració i la Modernitat (2015), das Instituto Cultural Peruano Norteamericano Cusco (2014), der Kunstverein Rostock (2013), das Armory Center for the Arts in Pasadena (2012), die Tromsø Kunstforening (2011), Artbeat Istanbul (2011), das Taubman Museum of Art in Roanoke, VA (2011) und das Hirshhorn Museum and Sculpture Garden in Washington, D.C. (2010).

https://blog.leylarodriguez.de

Michy studierte an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg und erlangte dort sein Diplom im Fachbereich Film bei Wim Wenders und Gerd Roscher. An der Hfbk studierte er zudem ein Jahr Malerei bei Daniel Richter und wurde im Jahr 2017 für sein malerisches Werk mit dem Drosteipreis ausgezeichnet. In seinen großformatigen Malereien, die sich durch mehrjährige Schaffensprozesse entwickeln, verwendet er Techniken des Ausradierens und Überschreibens, um Bildsituationen zu entwickeln, die die Divergenzen zwischen Erinnerungen und Wirklichkeiten untersuchen, insbesondere hinsichtlich der medial vermittelten Identität von Gesellschaft. Neben seinem Studium an der HfbK studierte Michael Heering an der Universität Hamburg Deutsche Sprache und Literatur sowie Systematische Musikwissenschaft. Zuvor besuchte er ein Jahr die School of Audio Engineering (SAE Hamburg, absolvierte einen Ausbildungsgang zum Psychotherapeuten, war Best Boy bei Film- und Fernseh Produktionen und hatte gemeinsam mit einem Freund eine Casting Agentur.

Neben seinen Interessen im Bereich Film und Malerei, befasst sich Heering mit einem in den 80er Jahren aus dem universitären Kontext verloren gegangenen Schriftsystem. In seiner Jugend spielte Michy in einer Schülerband und ist heute Mitglied der Performance-Gruppe No.2.

Unter dem Pseudonym girl.tv leitet er ein Internetprojekt, das früher bis zu 50 Hamburger Künstlern als Plattform diente. Aktuell wird das Projekt neu konzipiert, wobei Michys neueste Arbeit um ‚BUT YOUR REALITY HURTS ME A LOT‘, 2023, als Schlüsselkomponente für die Wiederbelebung und Neuausrichtung des Projekts von zentraler Bedeutung ist.

Seit 1999 betreibt er einen FLOSS-Server für befreundete Künstlerinnen.

Als künstlerischer Leiter der Galerie Genscher in Hamburg initiiert Michy zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen und fördert lokale sowie internationale Künstlergruppen.

Michy wird als Künstler durch die Galerie Heissingsart in Lübeck vertreten.

https://michy.com
https://girl.tv

16.12.2023
„BUT YOUR REALITY HURTS ME A LOT“
Leyla Rodriguez, Michy

Galerie Genscher
Marktstrasse 138
20357 Hamburg

Mit freundlicher Unterstützung der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg