Eröffnung
Donnerstag, 09. November 2023 ab 19 Uhr
Öffnungszeiten
Freitag, 10. November 16 – 20 Uhr
Samstag, 11. November 11 – 18 Uhr
Sonntag, 12. November 14 – 16 Uhr
sowie nach Absprache
JEDE HAND EIN OKTOPUS // Jenny Schäfer
Buchrelease + Ausstellung
Jede Hand ein Oktopus behandelt die ewige Suche nach Atlantis, einem Ort, den es nie gab, den es tausendfach gibt. Angeordnet sind Fundstücke aus dem Alltag, sowie aus der Popkultur neben Fotografien, die im Rahmen meiner Reise zu antiken Stätten, Buchten und versunkenen Orten in Süd-, Osteuropa und Westasien entstanden sind.
Atlantis befindet sich seit seiner ersten Erwähnung im Spannungsfeld zwischen politischer Instrumentalisierung, esoterische Vorstellungen und kindlichen Fantasien. Die merkwürdige Verknüpfung von Bedrohung (Flut, Vernichtung und Tod) und dem „besseren Leben“ (Auserwählung, Reichtum, Heilung) sowie kindlichen Vorstellungswelten (Märchen, Filme, Spielzeug) führen zu sehr unterschiedlichen Bildwelten. Der Mythos Atlantis ist ein „Thema für die Rechten, weil diese angeblich versunkene Zivilisation „das Idealbild einer Diktatur“ darstelle.“ (Karl Banghard im Gespräch mit Timo Grampes · 28.11.2022, DLF).

http://www.jennyschaefer.de
@thisisjennyschaefer
Jede Hand ein Oktopus
Künstlerinnenbuch
Verlag Marian Arnd
Im Künstlerinnenbuch „Jede Hand ein Oktopus“ stellt die Künstlerin die Frage nach einem Atlantis der Gegenwart. In einem wahnhaften Tableau stehen versunkene Ruinen neben dekorativen Fake-Antiquarien. Sichtbare Machtstrukturen stehen im Gegensatz zu verträumten Unterwasserimaginationen. Platons Atlantis wollte Länder erobern und zerstören – mit seiner Geschichte wies Platon die Gefahren unkontrollierter Macht auf. Seine Erzählung wurde nicht umsonst im 19 Jahrhundert zu einem populären Mythos. Laut dem Archäologen David S. Anderson (Weirding Archaeology, 2023) „Europeans used the story of Atlantis as a possible explanation for the structures and societies they found in the Americas.” Pseudoarchäology hat seinen Ursprung bei Donelly und Blavatsky, später auch Rudolf Steiner. „Nineteenth-century speculation about Atlantis helped inspire the racial theories behind Nazism, […]. And the insistence that a lost civilization was responsiblye for the magnificent cities of the pre-colonial Americas downplays the actual achievements of the real-life Indigenous people who built them.” (aus “Why the myth of Atlantis just won’t die”, Erin Blakemore, National Geografic, 2023)
Mit freundlicher Unterstützung der Behörde für Kultur und Medien
Galerie Genscher
Marktstraße 138
20357 Hamburg